
Kunst war in meiner Kindheit kein ernst zu nehmendes Thema – Kunst war „brotlose Kunst“. Deshalb konnte ich es nicht glauben, als mein Vater beim Betrachten meiner Zeichnungen mir einmal anbot, eine Staffelei für mich zu kaufen, wenn ich mit der Malerei weitermachen wollte. Damals habe ich nur aus einer Laune heraus gezeichnet. Es war noch keine Leidenschaft dafür da.
Nach dem Abitur machte ich zunächst eine Ausbildung als Industriekauffrau und studierte anschließend Betriebswirtschaft. Ich habe gerne in diesem Beruf gearbeitet, auch noch, als meine andere kreative Seite sich etwas mehr in den Vordergrund schob. Ich habe geheiratet und drei Kinder bekommen.
Erst viel später hat mich die Malerei wirklich gepackt. Ich wollte meiner Tochter, die gerne und gut zeichnete, eine Freude machen und habe mit ihr zusammen während eines Urlaubs Malunterricht genommen. Danach konnte ich nicht mehr aufhören mit dem Malen. Ich wollte mehr lernen. Kunst zu studieren war mir mit drei kleinen Kindern allerdings nicht möglich.
Manila Bartnik hatte 2008 ein Atelier in Osnabrück und bot Interessierten Unterricht an. Das nahm ich gerne in Anspruch. Der Fokus von Manila Bartnik lag auf der eigenen Idee und der Komposition. Ein Bild abmalen war tabu. Als sie 2010 ihr Atelier schloss, hatte ich das Gefühl, dass es mir an handwerklichem Können noch fehlte. Deshalb suchte ich nach einem Lehrer, der mir realistisches Malen beibrachte. Ihn fand ich in Yevhen Ayzenberg, bei dem ich bis 2012 „in die Lehre“ ging. Seitdem male ich alleine.
Inzwischen habe ich mich beruflich verändert, bin als Heilpraktikerin für Psychotherapie und Mentaltrainerin tätig. Die Kunsttherapie nimmt hier einen großen Stellenwert ein, weil mich deren Wirkung begeistert.
Meine Bilder wurden inzwischen auf verschiedenen Ausstellungen gezeigt. Ich habe dabei beobachten können, wie sie Betrachter zum Staunen und Lächeln bringen. Das freut mich und motiviert mich weiter zu machen!
Zu den Bildern
Die meisten Bilder sind mit Acrylfarben auf Leinwand gemalt. Ich nutze hierfür unterschiedliche Größen: von 30 x 40 cm bis 100 x 80 cm. An Acrylfarben gefällt mir die Intensität der Farben. Die Farben lassen sich gut mischen und trocknen relativ schnell. Das macht das Arbeiten für mich angenehm, da ich gerne in Schichten arbeite.
Die Themen meiner Bilder sind vielfältig und oftmals spontan gewählt. Sie reichen von Gartenbildern über Landschaften, Tiere und Porträts bis hin zu Gefühlen und Abstraktem.
Ich fertige auch Aquarelle und Kreidezeichnungen an.
Oft habe ich ein klares Bild vor Augen, bevor ich zu malen beginne. Es ist dann schon einige Zeit in meinem Kopf herumgewandert und hat sich entwickelt. Manchmal fasziniert mich eine Farbkombination. Dann beginne ich mit 2 – 3 Farben und lasse mich von ihnen leiten. Die Bild-Idee entwickelt sich beim Tun. Es kommt vor, dass sich ein Bild noch nicht fertig anfühlt. Dann stelle ich es so hin, dass ich mehrmals täglich daran vorbei gehe – solange, bis ich weiß, was noch fehlt oder geändert werden muss.